Paraguay
Alle Fotos stammen aus dem Jahr 1995. Sie wurden auf der F.C.P.C.A.L., Ferrocaril Presidente Carlos Antonio Lopez (heute: Ferrocarriles del Paraguay S.A, FEPASA) zwischen der Hauptstadt Asunción und Encarnación im Süden an der Grenze zu Argentinien aufgenommen. Das war die letzte überlebende Eisenbahnstrecke Paraguays. Davon ist heute nur noch die 23 km lange Strecke vom Bahnhof Jardim Botánico (im Osten von Asunción) bis Areguá (an Wochenenden, "Tren del Lago") und das kurze Stück zwischen der argentinischen Grenzstadt Posadas und Encarnación in Betrieb, wo die Güter auf Lastwagen umgeladen werden. Nach neuesten Berichten (Juni 2005) sind die drei Dampflokomotiven 59, 60 und 101 weiterhin im Einsatz, der mit einem Kontrakt noch auf zwei Jahre gesichert sein soll. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 20 km/Stunde.
Die Eisenbahnen in Paraguay sind seit einiger Zeit fast vollständig (siehe oben) eingestellt. Ein Privatisierungsprojekt ist seit 1991 im Gange, und es wurden mehrere Offerten eingereicht. Praktisch ist noch nichts passiert. Der Hauptbahnhof in Asunción, der Hauptstadt, ist in ein Kulturzentrum umgewandelt worden. Bei einem Besuch im Jahre 1998 konnte man dort noch etliche derelikte Fahrzeuge bewundern. Gerne hören wir, ob sich seither etwas geändert hat.
Die Strassenbahn in Asunción, die am Schluss noch mit gebrauchten Fahrzeugen aus Brüssel (früher Serie 1500, viereckig und zweiachsig, später Serie 9000 gleicher Bauart, aber mit moderner Karosserie) betrieben wurde, ist seit 1997 eingestellt. Am Schluss fuhr noch gelegentlich ein Werbetram (ein umgebauter Wagen der Serie 9000). Die Schienen waren bei einem Besuch von 1998 noch recht zahlreich vorhanden, und wenn man ihnen zu Fuss bis in die Aussenquartiere folgte, kam man mit viel Glück zum ehemaligen Depot und konnte dort hinter der Mauer noch die Umrisse des Werbetrams sehen. Das Netz war einspurig in Seitenlage mit Ausweichen, die Zugfolge etwa eine Stunde.